Interkulturelles Teambuilding: Ein gelungenes Beispiel für Deutsch-Polnische Teamentwicklung der Firma Europoles
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27. Januar 2016ti communication bietet verschiedene Cross Cultural Awareness Trainings an, darunter die Assignment Trainings. Diese stehen auch Mitarbeiter*innen von Infineon zur Verfügung, die ins Ausland entsandt werden. Lesen Sie im folgenden das Interview mit Ashish Kumar, Teilnehmer eines unserer Trainings.
ti communication bietet verschiedene Cross Cultural Awareness Trainings an, darunter die Assignment Trainings. Diese stehen auch Mitarbeiter*innen von Infineon zur Verfügung, die ins Ausland entsandt werden.
Lesen Sie im folgenden das Interview mit Ashish Kumar, Teilnehmer eines unserer Trainings, im unternehmensinternen Magazin "eMAG".
„Letztes Jahr bin ich nach Deutschland gezogen – das war mein zweiter Umzug in fünf Jahren und mein dritter Kontinent“. Wenn man in verschiedenen Ländern gelebt hat, nimmt man seine Umgebung anders wahr. Ashish Kumar hat dieses Phänomen schon mehrmals selbst erlebt. Aufgewachsen in Neu-Delhi, arbeitete er später in den USA, dann in Singapur und jetzt ist er bei Infineon am Campeon tätig. Interkulturelle Kompetenz spielt in seinem Leben eine wichtige Rolle.
Ashish Kumar: Ich bin in Indien geboren, genauer gesagt in Neu-Delhi, wo ich auch zur Schule ging.
Ashish Kumar: Ich habe Informatik studiert. Bei Infineon arbeite ich als Principal Engineer, also Chefingenieur. In unseren Produktionswerken haben wir mehrere Systeme zur Fertigungsautomatisierung, die betreut und verwaltet werden müssen. Das Team, in dem ich arbeite, entwickelt Richtlinien und Vorgaben für die Systemarchitektur.
Ashish Kumar: Bevor ich zu Infineon kam, war ich bei einem US-Unternehmen beschäftigt, das für Infineon im Consultingbereich tätig war. Ich hatte also schon eine Vorstellung von Infineon. Offiziell bin ich dann im Jahr 2004 zu Infineon gewechselt – nicht hier nach München, sondern nach Richmond, in die USA.
Ashish Kumar: Es war nichts Neues für mich, im Ausland zu leben. Ich war schon von Neu-Delhi in die USA und von dort nach Singapur gezogen. Als mir vergangenes Jahr die Stelle hier in München angeboten wurde, beschloss ich zusammen mit meiner Familie, die Gelegenheit zu nutzen und nach Deutschland zu ziehen. Früher ging es mir bei meinen Auslandsaufenthalten darum, meinen Horizont zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln und Neues zu lernen. Später kamen dann die Bedürfnisse und Wünsche meiner Familie hinzu. München war im Hinblick auf die Grundschulbildung unserer Kinder in unseren Augen eine gute Wahl. Die Erfahrungen und Erlebnisse, die wir als Familie mit den verschiedenen Kulturen und Menschen an unseren jeweiligen Wohnorten gemacht haben, haben unseren Horizont erweitert und unser Leben bereichert.
Ashish Kumar: Ja, auf jeden Fall. Die Informationen und Materialien aus diesem Training haben meiner gesamten Familie dabei geholfen, sich anzupassen – sowohl beruflich als auch gesellschaftlich. Auch meine Frau hat einige Trainings besucht; ich selbst habe das volle zweitägige Programm absolviert. Wir beide haben es als sehr positiv empfunden.
Ashish Kumar: Ich hatte gehofft, etwas über die kulturellen und historischen Hintergründe des Landes zu erfahren, weil man dadurch die Einstellung der Menschen und die Art und Weise, wie sie mit Problemen umgehen, besser verstehen kann. Diese Erwartung wurde voll und ganz erfüllt, ich habe also bei dem Training nichts vermisst. Ich hätte es allerdings ein bisschen früher absolvieren sollen. Ich war damals schon seit sechs Monaten in Deutschland.
Ashish Kumar: Neben grundlegenden Vorbereitungen im Hinblick auf die Wohnsituation, Behörden, Schulen und so weiter spielt die mentale Vorbereitung eine entscheidende Rolle. Offenheit für Neues ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Das hatten wir als Familie bei unserem vorherigen Umzug aus den USA nach Singapur gelernt. Auch wenn man das neue Land schon mehrmals zuvor besucht hat, stößt man immer wieder auf Überraschungen. Daher ist es enorm wichtig, seine Erwartungen entsprechend anzupassen. Wenn man offen und aufgeschlossen an das „neue Leben“ herangeht, kann man vieles aus neuen Blickwinkeln betrachten und Enttäuschungen vermeiden.
Ashish Kumar: Es gab nichts wirklich Seltsames, außer vielleicht die formellen Geschäftsessen, die hier am Campeon üblich sind. Das war eine neue und interessante Erfahrung für mich. Und mittlerweile mache ich das genauso.
Ashish Kumar: Das mag jetzt seltsam erscheinen, aber eine angenehme Überraschung war für uns, dass es im vergangenen Jahr hier keinen richtigen Winter gab. Andererseits gab es aber auch keinen richtigen Sommer. Ich weiß noch, dass ich Ende Februar, als die ersten Blumen blühten, zu meiner Frau sagte, dass der Winter noch nicht vorbei sei. Seither gab es aber auch noch keinen richtigen Sommer.
Ashish Kumar: Straßen ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen! (lacht) Im Allgemeinen mag ich das Lineare und Aktive an der deutschen Kultur – das hatten wir auch in den interkulturellen Trainings besprochen. Alles wird sehr gründlich geplant, vorbereitet, strukturiert und Schritt für Schritt ausgeführt. Ich persönlich mag das sehr, da ich nicht gerne in letzter Minute überrascht werde. Manchmal kommt es aber auch vor, dass ein bisschen zu viel geplant und vorbereitet wird. Generell finde ich das aber gut.
Ashish Kumar: Offen sein und anpassungsfähig bleiben. Wenn es bestimmte Regeln oder Tabus gibt, sollte man sich vorher darüber informieren und sich darauf vorbereiten. Wenn man schon einen bestimmten Eindruck von dem Land hat, bietet interkulturelles Training eine großartige Möglichkeit, diesen Eindruck zu bestätigen oder eben richtigzustellen. Was ich unbedingt noch betonen möchte: Vorsicht mit Klischees oder Vorurteilen. Und das gilt für beide Seiten (Ausländer und Einheimische), wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Niemand sollte aufgrund von Klischees beurteilt werden, die für sein Land oder seine Kultur gängig sind. Neben dem kulturellen Hintergrund, spielen nämlich die menschlichen Eigenheiten und die individuelle Persönlichkeit (die sich aus Erfahrungen und Erkenntnissen bildet) eine entscheidende Rolle für die Gedanken und Handlungen einer Person. Wenn man in diese Falle tappt, bildet man sich oft vorschnell eine Meinung von anderen. Denken Sie an das Zitat von Einstein: "Ein Vorurteil ist schwerer zu spalten als ein Atom."