Neue Themen, neue Formate, neue Herausforderungen – Rückblick zu unserem EXPERTS-Treffen in Regensburg
4. März 2024Hürden in der Fachkräftezuwanderung im Unternehmen – 1. Verstehen wir die Bewerbungsunterlagen?
3. April 2024Am 14. März 2024 fand unser EXPERTS Input „De-Risking China – rechtliche Optionen zur Risikoreduzierung für Unternehmen mit Tochtergesellschaften in China“ statt, den wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Rainer Burkardt, Gründer von Burkardt & Partner Rechtsanwälte sowie dem BVMW durchgeführt haben. Dankenswerter Weise haben unsere China EXPERTS Jutta Depner, Barbara Geldermann, Monika Krause und Xueli Yuan das Event begleitet und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden geteilt. Im Rahmen des Events haben wir spannende Praxiseinblicke, neuen Input und interessante Denkanstöße erhalten.
Am 14. März 2024 fand unser EXPERTS Input „De-Risking China – rechtliche Optionen zur Risikoreduzierung für Unternehmen mit Tochtergesellschaften in China“ statt, den wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Rainer Burkardt, Gründer von Burkardt & Partner Rechtsanwälte sowie dem BVMW durchgeführt haben. Dankenswerter Weise haben unsere China EXPERTS Jutta Depner, Barbara Geldermann, Monika Krause und Xueli Yuan das Event begleitet und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden geteilt. Im Rahmen des Events haben wir spannende Praxiseinblicke, neuen Input und interessante Denkanstöße erhalten.
Status Quo und Gründe des De-Risking
Zunächst hat Herr Burkardt historisch aufgezeigt, warum De-Risking China zum Thema wurde. Neben einer Zuspitzung der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China wurden die Auswirkungen des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine und hieraus befürchtete weitere Eskalationen, sowie eine mögliche militärische Intervention Festlandchinas in Taiwan thematisiert.
De-Risking auf Staatsebene
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde auf Staatebene ein De-Coupling hin zum De-Risking in Bezug auf China definiert. In der ersten China-Strategie der deutschen Bundesregierung wird China als „Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“ bezeichnet, mit der Zielsetzung des Festhaltens an Handelsbeziehungen mit China bei gleichzeitiger Verringerung der Abhängigkeiten in kritischen Bereichen. Hier werden vor allem seltene Erden, Vorprodukte der Energiewende, Medizintechnik sowie Arzneimittel genannt. Angestrebt wird auf Staatsebene zudem eine Diversifizierung der Wirtschaftsbeziehungen.
De-Risking auf Unternehmensebene
Auf Unternehmensebene wird De-Risking so verstanden, Handelsrisiken durch Lokalisierung zu verringen, indem beispielsweise eine Produktion vor Ort gefördert wird, um im Notfall für den chinesischen Markt weiter produzieren zu können. Gemäß der aktuellen AHK Business Confidence Survey 2023/2024 planen aktuell 91 % der Unternehmen mit Tochtergesellschaft in China, China in den nächsten zwei Jahren nicht zu verlassen, während gleichzeitig sogar 54 % der befragten Unternehmen im gleichen Zeitraum mit Investitionen vor Ort rechnen. In der gleichen Umfrage wurde identifiziert, dass aktuell 56 % der Unternehmen keine De-Risking Maßnahmen ergreifen oder nicht wissen, welche.
Fallbeispiel zu Veranschaulichung von De-Risking
Anhand eines für dieses Event konstruierten Falles wurden die verschiedenen Abstufungen des De-Risking unter Benennung der jeweiligen Vor- und Nachteile aufgezeigt. Diese Maßnahmen erstrecken sich von einer Liquidation der Tochtergesellschaft über verschiedene Abstufungen der Anteilsüberlassung an Dritte und Sale-and-Lease-Back Lösungen bis hin zu Vermittlung von Verkaufsgeschäften auf Provisionsbasis und Auftragsproduktion durch Dritte. Herr Burkardt verweist darauf, dass jeder Fall individuell betrachtet werden muss, um den für das betreffende Unternehmen besten Maßnahmenmix identifizieren, planen und im Krisenfall umsetzen zu können. Hierbei sind je nach Maßnahme Vorlaufzeiten von bis zu einem Jahr und mehr zu beachten. Einheitlicher Tenor war, dass die identifizierten Maßnahmen dazu beitragen sollen, selbst im Krisenfalle die wichtige Präsenz auf dem chinesischen Markt nicht aufgeben zu müssen. Als Fazit wurde festgehalten, dass es gesellschafts- und vertragsrechtliche Maßnahmen gibt, mit denen deutsche und österreichische Investoren ihre Vermögenswerte und damit ihre (Investitions-)Risiken in China signifikant reduzieren können, ohne sich aus dem chinesischen Markt zurückziehen zu müssen. Das richtige Timing sowie die Kombination von Maßnahmen sind entscheidend.
Kommunikation als Schlüssel zu vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen
In der nachfolgenden Diskussion im Plenum wurde deutlich, dass der öffentliche Diskurs zu China vor Ort weitgehend misstrauisch wahrgenommen wird und es hier insbesondere an den in China agierenden Unternehmen liegt, ihren Angestellten Sicherheiten und Perspektiven aufzuzeigen, um geschäftlich weiterhin erfolgreich zu sein. Eine entsprechende persönliche und fachliche Vorbereitung der in und mit China arbeitenden Personen wurde hier von allen Experts als essenziell erachtet und hervorgehoben.
Selbstverständlich können Sie uns bei ti communication jederzeit kontaktieren und wir sind Ihnen gerne beim Kontaktaufbau zur richtigen Ansprechperson behilflich.
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