Die Neue im Team – Laura
22. April 202430 Minuten Interkulturelle Kompetenz
21. Mai 2024Diese Woche Dienstag, den 14. Mai fand unser EXPERTS Input zum Thema „Kenia, Nigeria, Südafrika – Reisesicherheit und Tipps zum Geschäftsaufbau“ statt, den wir gemeinsam mit unserer Expertin Dr. Kundri Böhmer-Bauer und unserem Kooperationspartner Volker Werth von der InterGest Südafrika durchführen konnten.
Diese Woche Dienstag, den 14. Mai fand unser EXPERTS Input zum Thema „Kenia, Nigeria, Südafrika – Reisesicherheit und Tipps zum Geschäftsaufbau“ statt, den wir gemeinsam mit unserer Expertin Dr. Kundri Böhmer-Bauer und unserem Kooperationspartner Volker Werth von der InterGest Südafrika durchführen konnten.
Grundlagen der Reisesicherheit
In ihrem Input hat Dr. Kundri Böhmer-Bauer dargestellt, dass es 100 % Sicherheit nicht gibt – an keinem Ort dieser Welt. Sie hob auch heraus, dass dies in keinem Fall zu Angst führen soll sondern zu einem realistischen Einschätzen der Gesamtsituation und angemessener Achtsamkeit. Es soll darum gehen, durch kleine Maßnahmen die eigene Sicherheit stetig zu erhöhen und im Ernstfall vorbereitet und besonnen agieren zu können. Neben der Führsorgepflicht der Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeiter*innen stehen auch die Mitarbeiter*innen selbst in der Pflicht zur Selbstsicherung. Ein Durchspielen von „Was wäre, wenn...“ empfiehlt sich somit vor jeder (Geschäfts-)Reise. Zur Reisevorbereitung wird auch zur aktuellen Information insbesondere über das Auswärtige Amt sowie das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich (BMEIA) geraten.
Feinde der Selbstsicherung
Beim Aufbau der Kompetenz im Bereich Reisesicherheit geht es immer auch darum, die fünf Feinde der Selbstsicherung individuell zu identifizieren und entsprechend entgegenzutreten.
- Überheblichkeit
- Angst
- Kompetenzillusion
- Falsches Weltbild (weder alle sind gut noch alle sind böse)
- Unkenntnis von richtigem Verhalten in Gefahrensituationen
Hier greift zunächst auch immer der vielzitierte Satz „Erst einmal Ruhe bewahren und ruhig durchatmen“.
Besonderheiten zu Kenia, Nigeria und Südafrika
Unter anderem durch eine auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich ist in Kenia, Nigeria und Südafrika besonders darauf zu achten, sich den örtlichen Begebenheiten anzupassen. Dies bedeutet, sich möglichst so zu verhalten und zu kleiden, wie die Locals vergleichbaren Alters und Geschlechts vergleichbarer Positionen dies tun würden. Neben klimatischen Besonderheiten, wie beispielsweise aktuelle Überflutungen in Kenia nach langer Dürre, sollte auch eine Auseinandersetzung mit Smash and Grab Überfällen sowie kurzzeitigen Kidnappings erfolgen. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die meisten Entführungen für die Opfer glimpflich ausgehen.
Konkrete Tipps zur Reisesicherheit
Ein paar konkrete Tipps sind, sich mit den lokalen Begebenheiten vertraut zu machen und zu wissen, wo sich No-Go-Areas befinden bzw. wo eine Begleitung durch Locals in jedem Falle zu empfehlen ist. Taxis sollten immer selbst ausgesucht werden und Zimmerschlüssel nicht mit der Zimmernummer sichtbar gezeigt werden. Eine Eintragung in die ELEFAND-Liste ist ebenfalls zu empfehlen. Zudem wird empfohlen nicht immer die gleiche Route um dieselbe Uhrzeit zu nehmen.
Tipps zum Geschäftsaufbau
Volker Werth ist in seinem Impuls auf die fünf essenziellen Punkte zum Geschäftsaufbau in Südafrika eingegangen. Die Kommunikation in Südafrika ist auch im Geschäftsleben direkt, höflich und locker. Eine direkte Ansprache mit Vornamen ist üblich. Ähnlich wie in Deutschland und Österreich ist Pünktlichkeit in Südafrika sehr wichtig und es herrschen flache Hierarchien. Dies bedeutet auch, dass ein rasches Kontaktknüpfen zu potenziellen Entscheidungsträgern gut möglich ist. Die Business-Etiquet ist eher informell. Es gilt als gängig auch erst beispielsweise gemeinsam auf den Golfplatz zu gehen und im Anschluss Geschäfte zu schließen. Wie überall auf der Welt sollte eine gewisse kulturelle Sensibilität und Auseinandersetzung mit dem Land vorausgesetzt werden.
DO’S
DON'TS
Zu den DO’S gehört definitiv das Verstehen der Vielfalt Südafrikas. Es sollten lokale Beziehungen aufgebaut werden und stets darauf geachtet werden, dass man sich an die lokalen Bedürfnisse anpasst. Es sollte selbstverständlich sein, sich an die lokalen Vorschriften zu halten und hier sollte auch beachtet werden, dass in Südafrika der Arbeitnehmer*innenschutz teils deutlich strenger ist als in einigen europäischen Ländern und bei Missachtung empfindliche Strafen drohen. Es ist essenziell, einen lokalen Partner zu finden und aufzubauen.
Als Stolpersteine wurde insbesondere auf fehlende kulturelle Sensibilität hingewiesen. Genauso ist es unabdingbar, sich mit der lokalen Konkurrenz auseinanderzusetzen. Eine Unterschätzung der Herausforderungen bezüglich der örtlichen Infrastruktur birgt ebenfalls Risiken. Ebenso dürfen politische und wirtschaftliche Risiken nicht außer Acht gelassen werden und, last but not least, wäre es fatal, einen nicht agilen Ansatz für den Geschäftsaufbau zu wählen.
Strategien für einen erfolgreichen Geschäftsaufbau
Aufgrund des Common Laws sind Verträge unglaublich wichtig. Nutzen Sie Agilität, um schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und Geschäftsstrategien entsprechend anzupassen. Der Aufbau starker Beziehungen, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basieren, ist in der afrikanischen Geschäftskultur von größter Bedeutung. Und Business is local! Die Auswahl eines geeigneten Partners ist erfolgsentscheidend. Hierbei sollte insbesondere auf zur Verfügung stehende Netzwerke, ergänzende Fähigkeiten und Resourcen sowie kulturelle Kompatibilität geachtet werden. Eine transparente Kommunikation und langfristige strategische Passform sollten das Gesamtbild abrunden.
Gut zu wissen
Für deutsche, mittelgroße Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeiter*innen und weniger als 100 Millionen Euro Jahresumsatz mit dem Vorhaben zum Geschäftsaufbau in Kenia, Namibia, Nigeria, Südafrika, Tansania und Uganda besteht die Möglichkeit der BAFA-Förderung bis zu einem maximalen jährlichen Nettofinanzierungswert von 49.572,- Euro pro Jahr. Es gibt risikofreie Markteintrittslösungen, was den Markteintritt bedeutend vereinfacht. Zum Stichwort Broad-Based Black Economic Empowerment (B-BBEE) sei gesagt, dass es möglich ist, in Südafrika Geschäfte ohne B-BBEE-Status zu tätigen. Die Einhaltung von B-BBEE ist keine gesetzliche Anforderung für Unternehmen in Südafrika. Dieser Status kann jedoch in bestimmten Situationen erforderlich oder vorteilhaft sein. So zum Beispiel bei Regierungsaufträgen oder in bestimmten Branchen wie dem Bergbau.
Gerne stellen wir auch den direkten Kontakt zu unserem Kooperationspartner Volker Werth von der InterGest Südafrika her.
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