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15. August 2023Selbstverständlich sind wir immer ehrlich. Das ist ja eine wichtige Tugend und kennen wir nicht alle den Spruch: „Ehrlich währt am längsten!“. Wer will schon als unehrlich gelten oder mit jemanden Geschäfte machen bzw. für jemanden Arbeiten, der es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt.
Von Christian Hainsch - Leadership Ethics Advisory
Selbstverständlich sind wir immer ehrlich. Das ist ja eine wichtige Tugend und kennen wir nicht alle den Spruch: „Ehrlich währt am längsten!“. Wer will schon als unehrlich gelten oder mit jemanden Geschäfte machen bzw. für jemanden Arbeiten, der es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt.
Ehrlichkeit ist also für uns alle ein Muss! Aber nehmen wir es mit der Ehrlichkeit in allen Lebensbereichen immer so genau? Flunkern wir nicht doch manchmal oder unterliegen der Versuchung, die Ehrlichkeit etwas weiter auszudehnen, wenn es uns dienlich ist? Wo hört Ehrlichkeit auf und wo fängt Unehrlichkeit an? Können wir im ach so harten Geschäftsleben mit all dem gemeinen Wettbewerb, den immer anspruchsvolleren Shareholdern und den anstrengenden Mitarbeitern nicht doch mal die Ehrlichkeit ein bisschen bei Seite schieben. Schließlich gehts ja hier um Profite und das Überleben der Firma.
Da muss sich die Ethik schon mal dem Markt unterordnen?
Nein! Weder muss noch darf sich ethisches Verhalten dem Markt, dem Wettbewerb oder sonst jemanden unterordnen. Schon gar nicht, wenn es um Ehrlichkeit geht. Ehrlichkeit ist keine Eigenschaft, welche einem Unternehmen als Ganzes zugeschrieben werden kann. Es ist eine Charaktereigenschaft und moralische Haltungen des Einzelnen. Allerdings, so wissen wir, färben Eigenschaften des Einzelnen, sei es nun Geschäftsführer*in, Führungskraft oder Mitarbeiter*in auf das Unternehmen ab und welches Unternehmen will schon den Ruf haben, es mit der Ehrlichkeit nicht immer so genau zu nehmen?
So gilt es im Unternehmen Ehrlichkeit als Grundwert der Unternehmensethik tief zu verankern und zu leben. Selbst kleine Unehrlichkeiten (sei es aus Not oder niederer Absicht) wirken lange nach. „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!“, gilt auch in der Geschäftswelt.
Warum ist Ehrlichkeit so wichtig und wie wirkt sich Ehrlichkeit, respektive Unehrlichkeit auf ein Unternehmen aus? Lassen Sie uns das mal gemeinsam herausarbeiten.
Ehrlichkeit spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Vertrauen, bei der Aufrechterhaltung eines positiven Rufs, bei der Erfüllung rechtlicher und ethischer Verpflichtungen und beim Beitrag zu langfristigem Erfolg („Ehrlich währt am längsten!“).
Zugegeben Ehrlichkeit kann anstrengend sein, ist nicht immer bequem oder/und manchmal auch nicht sehr angenehm. Warum das so ist? Ehrlichkeit kostet Überwindung. Man muss über den eigenen Schatten springen und auch bereit sein, kurzfristige Nachteile in Kauf zu nehmen. Aber es lohnt sich, um Vertrauen aufzubauen, und Vertrauen ist bekanntlich die Grundlage für jede erfolgreiche Geschäftsbeziehung. Ob mit Kund*innen oder Mitarbeiter*innen - Vertrauen ist für den Aufbau starker Beziehungen unerlässlich.
Ehrlichkeit ist der Schlüssel zum Aufbau von Vertrauen.
Wenn ein Unternehmen oder eine Person ehrlich ist, schafft sie ein Gefühl von Vertrauen und Zuverlässigkeit, das für den Aufbau starker Beziehungen entscheidend ist. Kund*innen, Partner und Mitarbeiter*innen vertrauen eher einem Unternehmen oder einer Person, die ehrlich und transparent handelt.
Ehrlichen Personen, auch wenn diese manchmal vielleicht nicht bequem sind, vertraut man. Da wo langfristig Vertrauen aufgebaut wurde, entsteht ein guter Ruf und diesen gilt es aufrecht zu halten. Haben Mitarbeiter*innen und Führungskräfte den Ruf von Ehrlichkeit und Integrität bei Kunden, Geschäftspartner und Shareholdern, geht dies auf das Unternehmen über und der Ruf eines Unternehmens ist das größte Asset. Ein guter Ruf in Bezug auf Ehrlichkeit und Integrität hilft einem Unternehmen nicht nur dabei Kunden zu halten und Neue zu gewinnen. Er hilft auch dabei, Vertrauen bei Investoren und Mitarbeiter aufzubauen und diese an das Unternehmen langfristig zu binden. Umgekehrt kann ein Ruf der Unehrlichkeit den guten Ruf eines Unternehmens schnell schädigen und zu Geschäftseinbußen führen. Investoren wandern ab oder kommen erst gar nicht mehr zu Ihnen und Mitarbeiter suchen schnell das Weite. Ehrlichkeit ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung des guten Rufs.
Ehrlichkeit besteht auch in Hinblick auf rechtliche und ethische Verpflichtungen.
Hier entscheidet Ehrlichkeit über die Einhaltung und die Erfüllung rechtlicher und ethischer Verpflichtungen, welchen sowohl der Einzelne als auch das Unternehmen unterliegt. Die Einhaltung der rechtlichen Verpflichtungen überwacht in der Regel eine Compliance-Abteilung. Einhaltung bedeutet aber nicht unbedingt Ehrlichkeit. Man kann seinen Pflichten nachkommen und trotzdem unehrlich handeln. In den vergangenen Jahren haben wir dies immer wieder bei Unternehmen gesehen, welche z. B. Bilanzen „geschönt“ oder gar gefälscht haben, Umsatzzahlen manipuliert oder Angaben zu Steuern etc. bewusst verfälscht haben, um daraus Vorteile zu ziehen. Ob niedere Absichten der Grund wahren oder ob man hier unwissend handelt, sei dahingestellt. Unter unternehmerischen Gesichtspunkten als auch in der Außenwahrnehmung ist dies unehrliches Verhalten und widerspricht der Sorgfaltspflicht des Unternehmers. Unternehmen sind verpflichtet, im Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und Interessengruppen ehrlich zu sein. Nicht nur rechtlich, sondern auch ethisch.
Ein Verstoß gegen die Ehrlichkeitspflicht im rechtlichen Sinne (z. B. Pflicht der ordnungsgemäßen Buchführung, Datenschutzverordnung etc.) zieht juristische Konsequenzen nach sich und das kann den Ruf eines Unternehmens dauerhaft schädigen. Darüber hinaus haben Unternehmen die ethische Verpflichtung, ehrlich und transparent zu handeln. So hat ein Unternehmen auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Das Unternehmen ist Teil des sozialen Gefüges und wenn Unternehmen unethische Entscheidungen treffen, wirken diese weiter und nachhaltiger als ein bloßes Gerichtsverfahren oder eine Strafzahlung. Es ist wichtig zu beachten, dass ethische Verpflichtungen oft über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehen und so auch anderen, meist höheren Maßstäben unterliegen. Ehrlichkeit im ethischen Sinne kann weit über gesetzliche Vorschriften und Regularien hinausgehen. Hier spielt die subjektive Wahrnehmung des Umfelds eine wichtige Rolle und diese Wahrnehmung bzw. Maßstäbe gilt es erst einmal zu kennen um ihnen dann auch vollumfänglich nachkommen zu kennen.
Ehrlichkeit ist ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg.
Wie wir schon gesehen haben, hat Ehrlichkeit einen großen Einfluss auf den Ruf eines Unternehmens und an diesem hängt letztlich auch der Geschäftserfolg. Stehen in einem Unternehmen Ehrlichkeit und Integrität im Vordergrund, so treffen diese mit größerer Wahrscheinlichkeit ethische Entscheidungen, die ihren Kunden, Mitarbeitern und Stakeholdern zugutekommen. Dies wirkt sich langfristig auf Erfolg und Nachhaltigkeit aus. Ehrlichkeit geht im gleichen Klang wie Vertrauen, Zuverlässigkeit oder Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit. Diese Charaktereigenschaften werden beim Menschen geschätzt und lassen sich nur im Gesamten denken. Werden diese Eigenschaften einem Unternehmen zugeschrieben, werden sowohl Kunden als auch Mitarbeiter und Lieferanten gerne mit diesem Unternehmen in Geschäftsbeziehungen treten. Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit sichern dem Kunden beste Produkte zu bester Qualität und fairen Preisen über einen langen Zeitraum zu. So kann der Kunde langfristig planen und intensiviert seine Geschäftsbeziehungen. Mitarbeiter schätzen Verlässlichkeit, da diese Sicherheit bietet und Wertschätzung zum Ausdruck bringt. Mitarbeiter, die sich auf ein Unternehmen verlassen können, sind produktiver, kreativer, innovativer und binden sich langfristig an das Unternehmen. Lieferanten schätzen zuverlässige Abnehmer nicht nur in Bezug auf Zahlungsverpflichtung, sondern auch weil sie solide Absatzmärkte bekommen und auf Ehrlichkeit bei Preisverhandlungen, Warenprüfung etc. zählen können. Wer lässt sich schon gerne über den Tisch ziehen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ehrlichkeit beinahe der wichtigste Wert in der Unternehmensethik ist, weil sie Vertrauen schafft, den Ruf aufrechterhält, rechtliche und ethische Verpflichtungen erfüllt und zum langfristigen Erfolg beiträgt. Unternehmen, die Ehrlichkeit und Integrität in den Vordergrund stellen, bauen mit größerer Wahrscheinlichkeit starke Beziehungen auf, erhalten einen positiven Ruf und treffen ethische Entscheidungen, die ihren Kunden, Mitarbeitern und Interessengruppen zugutekommen. Ehrlichkeit ist nicht nur das Richtige, sondern auch das Beste fürs Geschäft.
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