Human Resources in Vietnam – warum Investoren sich hier engagieren sollten
7. Juli 2022Snoopy denkt… (Führen auf Distanz)
20. Juli 2022Frankreich – mit seiner landschaftlichen und kulturellen Vielfalt hat mich das Land auf der anderen Seite des Rheins schon immer fasziniert.
Zweimal hat es mich somit für längere Zeit dorthin verschlagen, 2017/18 als AuPair in die Nähe von Aix-en-Provence und 2019/20 als Studentin nach Nizza. Auch wenn das Land geographisch nah an Deutschland liegt, ließen sich im Alltagsleben doch einige deutliche Unterschiede feststellen….
Ein Beitrag von Julia Carl, Praktikantin bei ti communication
Frankreich – mit seiner landschaftlichen und kulturellen Vielfalt hat mich das Land auf der anderen Seite des Rheins schon immer fasziniert. Zweimal hat es mich somit für längere Zeit dorthin verschlagen, 2017/18 als AuPair in die Nähe von Aix-en-Provence und 2019/20 als Studentin nach Nizza. Auch wenn das Land geographisch nah an Deutschland liegt, ließen sich im Alltagsleben doch einige deutliche Unterschiede feststellen….
Essen in Frankreich
Wer bereits einmal in Frankreich gegessen hat, der weiß vermutlich, dass für das Essen dort mehr Zeit eingeplant werden sollte als in Deutschland. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ein Essen zumeist aus verschiedenen Gängen besteht. Und hungrig geht es nicht ins Bett - das Abendessen bestand auch an gewöhnlichen Wochentagen aus einer Vorspeise, einer Hauptspeise, Baguette und Käse sowie einem Dessert. Bei der Arbeit mit Kindern ist mir darüber hinaus noch eine weitere Besonderheit aufgefallen: Anders als in Deutschland essen die Kinder nicht zwischendrin ein paar Süßigkeiten, sondern bekommen ihre zuckrigen Snacks während einer Art „festen Mahlzeit“, dem sogenannten Gôuter, serviert. Dieses findet gewöhnlich direkt nach Schulschluss, zwischen 16:30 Uhr und 17:00 Uhr statt.
Siezen oder Duzen?
Nicht schlecht staunte ich, als ich hörte, dass die Eltern der Kinder, die ich betreute, ihre Schwiegereltern jeweils siezten. Für sie war dies dabei kein Zeichen von Distanz, im Gegenteil, die Familie hatte ein sehr enges Verhältnis, vielmehr sollte hierdurch Respekt ausgedrückt werden. Auch wenn dies nicht mehr bei allen französischen Familien der Fall ist, bleibt es ein durchaus häufig gesehenes Phänomen.
Die Bahn fährt schon wieder nicht?
Was im Laufe meiner beiden Auslandsaufenthalte außerdem sehr deutlich wurde, ist die ausgeprägte Streikkultur Frankreichs. Häufig mussten Alternativen zu Bus, Bahn und Tram gefunden werden, um zur Uni, in die Stadt oder in einen Kurzurlaub zu kommen. Diese Streiks hatten dabei völlig andere Ausmaße als es mir aus Deutschland bekannt war. Während meines AuPair Jahres in der Nähe von Aix-en-Provence fand so unter anderem ein dreimonatiger Bahnstreik der SNCF, der französischen Staatsbahn, statt, mit dem gegen geplante Reformen protestiert werden sollte. Natürlich fiel dieser genau in den Zeitraum eines geplanten Urlaubes – anstatt mit dem TGV ging es also 18 Stunden lang mit dem Bus von Marseille in die Bretagne!
Und zum Schluss...
Auch wenn dies vielleicht etwas klischeehaft klingen mag, war zu guter Letzt sehr auffällig, dass der Großteil der Franzosen (zumindest in dieser Region) einen hohen Wert auf Stil und Aussehen legt. Zwischen tendenziell elegant, stilvoll gekleideten Einheimischen konnte man so bereits von Weitem die eher praktisch ausgerüsteten deutschen Touristen und Studenten erkennen.
*Unser Unternehmen ist weltweit tätig, unsere Praktikant*innen auch. Sie kommen aus verschiedenen Kulturen bzw. leben/lebten in verschiedenen Ländern. In dieser BLOG-Kategorie „Typisch…“ bitten wir sie, Alltagseindrücke aus der Sicht eines/r Ausländer*in zu beschreiben. Die Beiträge sollen bewusst keine kulturwissenschaftlichen Aspekte beinhalten, allein die interessanten, oft skurrilen und häufig überraschenden Erfahrungen aus dem Alltag sollen hier berichtet werden. Der Beitrag „Typisch Französisch“ wurde von Julia Carl im Jahr 2022 verfasst. Sie kommt aus Deutschland und lebte einige Zeit in Frankreich.