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23. August 2022visuDas Titelbild dieses Beitrags zeigt Kigali, die Hauptstadt Ruandas. Was fällt Ihnen auf dem Bild auf? Oder was ist ungewöhnlich auf dem Bild? Nichts? Eben. Nichts! Keine Plastiktüten, keine Verpackungsreste, keine Obstschalen, keine Bierdosen. Kein Müll – in welcher Form auch immer – ist zu sehen. Kigali gilt als sauberste Stadt Afrikas und Ruanda als sauberstes Land unseres Nachbarkontinents.
Ein Beitrag von Dr. Kundri Bauer-Böhmer, interkulturelle Trainerin bei ti communication und Expertin für Afrika
Das Titelbild dieses Beitrags zeigt Kigali, die Hauptstadt Ruandas. Was fällt Ihnen auf dem Bild auf? Oder was ist ungewöhnlich auf dem Bild? Nichts? Eben. Nichts! Keine Plastiktüten, keine Verpackungsreste, keine Obstschalen, keine Bierdosen. Kein Müll – in welcher Form auch immer - ist zu sehen. Kigali gilt als sauberste Stadt Afrikas und Ruanda als sauberstes Land unseres Nachbarkontinents.
Hier gibt es alles - außer Plastiktüten
Die Verwendung von Plastiktüten ist dort bereits seit 2008 verboten. Wer bei der Einreise welche bei sich hat, dem werden sie am Flughafen oder an jedem anderen Grenzübergang abgenommen. Damit es nicht wieder vorkommt, gibt es dafür eine Geldstrafe. Im Land werden Tüten und Beutel aus Papier, Stoff, Bananenblättern, Papyrus und anderen organischen Materialien verwendet.
Der letzte Samstag jeden Monats ist der Umuganda-Tag.
Umuganda bedeutet so viel wie „zu gemeinsamen Zweck zusammenkommen“. Alle Bewohner und Bewohnerinnen Ruandas sind am Vormittag dazu aufgerufen, im ganzen Land sauber zu machen und aufzuräumen. Angeblich beteiligt sich auch Präsident Paul Kagame selbst in Gummistiefeln daran. Geschäfte sind in dieser Zeit geschlossen, damit so viele Menschen wie möglich bei der monatlichen Aktion helfen. Es wird jedes Fitzelchen Papier aufgesammelt, Straßen ausgebessert, Bäume gepflanzt usw. Danach werden soziale Probleme in den städtischen Wohnvierteln oder in den Dörfern gemeinsam beratschlagt und gelöst.
Umuganda lehnt sich an traditionelle Strukturen der Selbsthilfe und Kooperation an, genauso wie Imihigo (verpflichtend einhalten) oder Girinka (Milch oder eine Kuh an Arme geben). Girinka wurde 1660 von König Mibambwe Gisanura eingeführt, damit kein Kind hungern muss. Es gibt noch ein paar Sachen, die man wissen sollte, bevor man sich mit den ruandischen Geschäftspartnern oder Geschäftspartner*innen trifft, z. B. dass sich überdurchschnittlich viele Frauen nicht nur in Top-Positionen, sondern auch im Parlament finden.
Nachhaltigkeit ist in Ruanda in jeder Form wichtig.
Massive Aufforstungsprogramme werden vorangetrieben und die Wasserkraftproduktion gesteigert. Die Regierung hat Umwelt und Klima im Fokus und unterstützt öffentliche und private Projekte, die sich für den Aufbau einer grünen Wirtschaft engagieren. Dabei wird selbstverständlich Wert auf modernste Technologien gelegt.
Über die Autorin
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2 Comments
In ARD und ZDF gibt es fast nur ein verschmutztes Afrika zu sehen oder halt die Tierwelt. Dass es auch ein sauberes Afrika gibt, erfährt man von Fernseher nicht. Das ist für mich Rassismus in Bildern. Können Sie das ändern?
Es gibt mehr und mehr gehaltvolle Artikel und Sendungen über afrikanische Ländern in der deutschen Medienlandschaft. Wir bei ti communication versuchen durch unsere Seminare und durch Artikel im Internet einen Beitrag zu einem differenzierten Afrikabild zu leisten.
Viele Grüße
Dr. Kundri Böhmer-Bauer